This was written in German because it’s my native language and I can’t express myself as fluent and eloquently in English as I can in German. If you’re interested in reading this, any LLM should be able to accurately translate this into whatever language you like.

Vorwort

Ich behaupte nicht, das Leben vollends verstanden, oder “die Wahrheit” gefunden zu haben. Dieser Post ist keine endgültige Weltformel, mit der man sich alle Lebensfragen beantworten kann. Ich bin nur mittlerweile an einem Punkt angelangt, an dem ich mich selbst als “soweit erwachsen” beschreiben würde. Dieser Post ist ein ausformulierter Zwischenstand. Ein Ergebnis aus diversen Weltanschauungen, Gesprächen, Erlebnissen, stillen Nächten voller Gedanken und Fehlern der letzten zehn Jahre. Einiges, wenn nicht sogar alles, kann, darf und wird sich ändern - so wie ich selbst mich in meinem weiteren Leben noch oft verändern werde.

I. Bedeutungslosigkeit und Freiheit

Ich bin nur geboren worden, weil meine Eltern ein Kind wollten. Kein kosmischer Plan. Kein göttlicher Wille. Einfach ein menschlicher Wunsch. Das mag nüchtern klingen, vielleicht sogar kalt, aber für mich liegt darin eine große Klarheit. Ich muss nichts „erfüllen“, außer das, was ich für mich selbst als sinnvoll empfinde.

Wenn ich versuche, das Leben mit Abstand zu betrachten, wirkt es beliebig. Global gesehen sind wir alle ziemlich bedeutungslos. Im Alltag spielt das keine Rolle, aber wenn man rauszoomt, wird schnell klar: Die Welt dreht sich auch ohne uns weiter. Nach unserem Tod sind unsere Gedanken, unsere Gefühle, unsere Probleme und alles was uns beschäftigt einfach weg. Und irgendwann stirbt auch das Universum den Hitzetod. Ohne Zeugnis, ohne Fußnote, ohne Nachruf und ohne irgendeine Zusammenfassung.

Ich finde diesen Gedanken weder deprimierend noch zynisch. Ganz im Gegenteil: Er ist erleichternd. Denn wenn am Ende sowieso alles verschwindet, warum sollte ich mich dann übermäßig stressen, mich selbst ständig zu optimieren oder jedes Detail meines Lebens überdramatisieren?

Das bedeutet nicht, dass mir alles egal ist. Aber es bedeutet, dass ich aufhören darf, mir ständig einzureden, dass alles, was ich tue, weltbewegend sein muss. Ich darf Fehler machen. Ich darf scheitern. Ich darf auch einfach mal banal und simpel sein. Die Welt verzeiht, versteht und urteilt nicht. Ja sie nimmt mich noch nicht einmal zur Kenntnis.

Es gibt kein Karma und keine unsichtbare Gerechtigkeit, die irgendwann für Ausgleich sorgt. Nicht, weil die Welt „kaputt“ ist, sondern weil sie schlichtweg neutral ist: chaotisch, gleichgültig, unabhängig von uns. Was wir oft als „ungerecht“ empfinden, ist oft nur reine Willkür.

Und trotzdem bin ich für einige Menschen wichtig. Für meine Familie. Für meine Freunde. In diesen engen Kreisen existiert Bedeutung und das reicht. Draußen bin ich (zurecht) egal und das ist auch nicht schlimm. Ganz im Gegenteil. Ich finde, es ist eine Befreiung. Ich muss mich nicht größer machen, als ich bin. Ich muss nicht um Relevanz kämpfen. Ich kann einfach sein.

Aber das ist natürlich keine Einladung zur Verantwortungslosigkeit. Selbsverständlich trage ich die Konsequenzen meines Handelns. Natürlich ist mein Verhalten nicht „egal“ im sozialen Kontext. Ich lebe nach dem Motto “Verantwortung den Verantworungsbewussten”. Aber es hilft mir, die Dinge in Relation zu setzen und mich selbst nicht zu ernst zu nehmen. Ein bisschen lockere Ernsthaftigkeit im Leben. Das ist genug.

II. Kontrolle, Ohnmacht und Gelassenheit

Meine emotionale Energie ist kostbar und vor allem sie ist begrenzt. Deshalb verschwende ich sie nicht mehr auf alles, was laut, dramatisch oder empörend daherkommt. Nur wenige Dinge im Leben sind es wirklich wert, dass ich mich emotional involviere.

„It is what it is“ – dieser Satz wird oft belächelt, als Meme abgetan oder als Ausdruck emotionaler Verdrängung gelesen. Einige sehen ihn als ein Spruch von Männern, die nie gelernt haben, über ihre Gefühle zu reden. Für mich ist er ein Leitsatz. Kein resigniertes Schulterzucken, sondern eine bewusste Haltung. Nicht alles im Leben lässt sich ändern, beeinflussen oder verstehen und das ist in Ordnung.

Ich bin den meisten Dingen gegenüber gleichgültig. Nicht aus Ignoranz, sondern weil ich akzeptiere, dass das Leben mir gegenüber genauso gleichgültig ist. Es schuldet mir nichts, genau wie ich ihm nichts schulde.

Ich verschwende keine Kraft mehr auf das, was außerhalb meiner Kontrolle liegt. Stattdessen versuche ich, zwischen dem zu unterscheiden, was ich verändern kann und dem, was ich nur lernen kann zu akzeptieren. Ich wünsche mir die Klarheit, beides zu erkennen, und die Ruhe, dementsprechend zu handeln.

Viele Dinge sind nicht annähernd so schlimm, wie wir sie im ersten Moment empfinden. Unsere Vorstellung davon, wie etwas sein sollte, ist oft belastender als die Realität selbst.

Ich bin mein eigener Gott in meinem eigenen Universum. Mein eigener Maßstab. Was andere denken, ist nicht völlig irrelevant, aber es bestimmt auch nicht, wer ich bin oder wie ich mich fühle. Am Ende bin ich der einzige Mensch, der langfristig etwas für mich selbst tun kann.

Das heißt nicht, dass ich mich aus allem heraushalte. Kritik zu üben, Missstände zu benennen und Dinge zu verändern ist wichtig. Aber nur dann, wenn ich davon betroffen bin, wenn ich Einfluss nehmen kann. Alles andere ist Lärm und Zeitverschwendung.

Gelassenheit heißt nicht, alles hinzunehmen. Es heißt nur, sich selbst nicht zu verlieren in dem Versuch, die Welt zu verbiegen. Denn sie fragt nicht wie ich mich fühle. Es ist ihr egal und sie dreht sich einfach weiter. Ich kann nicht alles ändern, was mich stört, aber ich kann aufhören, mich davon auffressen zu lassen.

III. Menschliches Maß

Ich bin nicht perfekt und das ist auch überhaupt nicht mein Ziel.

Wirkliche Perfektion gibt es nicht. Es bringt auch überhaupt nichts sich zu fragen ob man gut genug ist oder andere Selbstzweifel zu schüren. Warum und für denn überhaupt? Wer soll das entscheiden und warum sollte ich mich diesem Urteil unterwerfen?

Der ständige Vergleich mit anderen ist der Tod jeder Freude. Es wird immer jemanden geben, dem es besser geht, der etwas besser kann; oder einfach nur lauter ist. Und fast jedes Mal verliert man diesen Vergleich. Nicht, weil man schlechter ist, sondern weil der Maßstab beliebig ist.

Ich spreche hier bewusst von den oberflächlichen Vergleichen – Social Media, Statussymbole, dieser ganze inszenierte Unsinn. Das schafft nur unrealistische Erwartungen, die dazu veruteilt sind, bitter enttäuscht zu werden. Was man dort sieht, ist selten echt. Es ist gefilterte Realität, hochglanzpoliert auf 100 Prozent heile Welt. Kein Mensch kann da mithalten. Meistens nicht mal die, die es posten.

Klar kann man sich im Job oder im Sport mit anderen messen. Da gibt’s objektive Kriterien. Aber selbst dann: Wozu? Was mein Kollege kann oder nicht kann ändert nichts an meinem Gehalt. Und ob jemand schneller läuft als ich macht meinen Lauf nicht schlecht. Es sei denn, ich mache ihn mir selbst schlecht.

Am Ende geht’s im Leben um mich. Um meine Fortschritte, meine Grenzen, meinen Weg. Und der ist nicht besser oder schlechter als ein anderer sondern einfach nur anders.

Was für andere richtig ist, muss nicht für mich stimmen und kann mir egal sein. Was andere können, muss ich nicht auch können. Ich mache Dinge, weil sie mir Spaß machen und nicht, weil ich in ihnen glänzen will. Ich schreibe das hier schließlich auch obwohl ich gar kein Schriftsteller bin. Ich fahre ab und an mit (m)einem ungeeigneten Auto auf die Rennstrecke, einfach weil ich mal so tun will als ob ich Rennfahrer wäre. Ich bewege mich, obwohl ich keine Bestzeit jage. Nicht alles braucht ein Ziel und nicht alles braucht Publikum.

Ich darf Dinge einfach tun, weil ich sie tun will. Ich darf in etwas schlecht sein und es trotzdem genießen. Ich darf ich selbst sein, ohne mich ständig optimieren zu müssen.

Das ist für mich das menschliche Maß: Nicht das Maximum. Nicht der Rekord. Sondern ein Leben, das sich nach innen gut anfühlt; auch wenn es nach außen unauffällig bleibt.

IV. Der innere Kompass

Ich bin kein schlechter Mensch, nur weil ich mich nicht für den Klimawandel oder den Nahostkonflikt interessiere. Und ich bin auch kein guter Mensch, nur weil ich freundlich zu Tieren bin, meinen Müll trenne oder einfach akzeptiere, dass die LGBTQ-Community ihr Ding macht. Das allein sagt nichts über meinen Charakter aus. Es sind äußere Marker, keine Beweise für Haltung.

Ich lebe nach meinen eigenen moralischen Vorstellungen weil ich davon überzeugt bin. Und ich bin nicht davon abhängig, wie andere diese Werte bewerten. Sie müssen nicht jedem gefallen. Aber sie sind konsistent und das ist das Wichtigste.

Ich habe klare Erwartungen an Menschen. Wie sie sich verhalten, wie sie andere behandeln, wie sie mit Verantwortung umgehen. Aber ich erwarte auch, dass genau dieselben Maßstäbe auf mich selbst angewendet werden. Alles andere wäre feige und bequem.

Wenn mich jemand kritisiert, angreift oder moralisch verurteilt, muss ich das aushalten können. Vor allem dann, wenn es überzogen, sinnlos oder einfach nicht angebracht ist. Man muss nicht auf jeden Shitstorm reagieren, nur weil er laut ist. Denn am Ende des Tages ist es egal und interessiert mich nicht.

Ein konsistenter innerer Kompass macht vieles einfacher. Ich muss nicht bei jeder neuen Diskussion überlegen, auf welcher Seite ich stehen soll. Ich weiß, was für mich richtig ist und lebe danach. Das reicht, um durchs Leben zu kommen, ohne sich ständig zu verbiegen.

Man braucht keine perfekte Moral sondern nur eine, die man selbst mit gutem Gewissen vertreten kann.

V. Psychische Hygiene

a) Ganz allgemein

Nicht jeder Mensch tut einem gut. Manche rauben Energie, machen klein, bringen Drama mit, wo keins sein müsste. Ich nenne sie psychische Vampire. Man muss sie erkennen und radikal aus dem eigenen Leben entfernen. Nicht mit einer dramatischen Szene, sondern mit einer klaren Entscheidung. Nicht jeder Mensch hat ein Anrecht auf einen Platz in meinem Leben, nur weil er da ist und er mir Energie rauben möchte, egal ob unbewusst oder böswillig.

Ich habe das Recht, dass mir Dinge egal sind. Vielleicht darf ich sogar ignorant sein. Ich muss nicht jedes Leid dieser Welt spüren, nicht jeden Konflikt verfolgen, nicht jeden Weltuntergang innerlich durchleben. Das ist ein Privileg, ja. Aber eines, das ich bewusst nutze, um gesund zu bleiben.

Wer fünfmal täglich die Nachrichten checkt und sich jahrelang permanent durchliest wie scheiße alles ist, sich in jeden Shitstorm stürzt, jeden Streit im Internet verfolgt, der füttert seine Psyche mit Gift und macht sich selbst kaputt. Dann lieber rausgehen, ein Buch lesen, ein Konzert besuchen. Lieber mit einem guten Freund reden als mit dem Algorithmus. Die Welt ist nicht schlimmer geworden sondern wir sind nur zu oft auf Empfang und unsere Eltern hatten recht: Es ist das verdammte Handy.

Ich weiß, dass wir Menschen evolutionär auf Negatives gepolt sind. Es fällt stärker auf, brennt sich tiefer ein, bekommt mehr Raum. Und wenn jemand besonders laut, dumm oder asozial ist, dann übertönt das oft die leise Mehrheit. Aber ich will nicht mehr alles hören. Ich filtere. Radikal.

Ich konzentriere mich auf das, was mich weiterbringt: Hobbys, Leidenschaften, kleine Dinge, die mir gut tun. Nicht, weil sie „sinnvoll“ sind. Sondern weil sie meinem Leben Sinn geben. Man braucht das – irgendwas, das größer ist als nur „funktionieren“.

b) Eine sehr persönliche Lektion

Meine erste Freundin hat mal etwas gesagt, das mich damals sehr wütend gemacht hat und bis heute hängend geblieben ist. Sie meinte: „Weißt du, was dein Problem ist, Tobi? Du kannst einfach nicht glücklich sein.“ Im ersten Moment war ich so verletzt, empört und enttäuscht. Ich habe es überhaupt nicht verstanden. Aber mit Abstand und mit etwas Demut weiß ich heute: Sie hatte recht. Das war gar nicht auf die Beziehung oder später die Trennung bezogen, sondern ingesamt auf mich als Person.

Ich war lange Zeit jemand, der überall das Haar in der Suppe gesehen hat. Alles war irgendwie mittelmäßig, vieles hatte einen Haken, und ich konnte stundenlang erklären, warum etwas eigentlich nicht so gut war, wie alle dachten. Dazu kam ein schlechtes Umfeld, viele unschöne Erfahrungen und wahrscheinlich auch eine gewisse Veranlagung; ich war schon immer eher nüchtern, desillusioniert, mit Hang zum Negativen.

Aber irgendwann hat es Klick gemacht. Ich habe verstanden, dass es mich kaputt macht, immer zuerst das Schlechte zu sehen. Dass ich dadurch nichts verbessere sondern nur mir selbst schade. Heute ignoriere ich vieles. Nicht, weil ich naiv bin, sondern weil es einfach egal ist. Weil es belanglos ist. Und weil ich keine Energie mehr an Dinge verschwende, die mir nichts bringen.

Und noch etwas habe ich verstanden. Etwas, das lange gebraucht hat, um sich in mir zu formen:

Ich habe nicht sie vermisst. Nicht wirklich. Ich habe die Zeit vermisst. Die Gefühle. Die kleinen Abenteuer. Das Neue, das Aufregende. Das, was wir zusammen erlebt haben und nicht sie als Person.

Denn wenn ich ehrlich bin: Sie hat mich zurückgehalten. Sie hat mir nicht gutgetan. Und das zu erkennen, war ein Befreiungsschlag.

Diese Erkenntnis, dass wir oft nicht den Menschen vermissen, sondern die Zeit, die wir mit ihm verbinden, hat mir enorm geholfen. Wir hängen an Erinnerungen, an Momentaufnahmen unseres eigenen Lebens. Aber Menschen verändern sich. Wir auch. Und wenn jemand dir nicht guttut, dann musst du loslassen.

Nicht mit Groll, nicht aus Trotz. Sondern aus Selbstachtung. Was ich sagen will: Man muss nicht an etwas festhalten, nur weil es mal schön war.

Man muss reflektieren. Verstehen. Und dann seinen Frieden finden.

c) TL;DR

Ich konzentriere mich auf das Gute. Nicht im Sinne von „alles ist toll“, sondern weil ich bewusst wähle, was in meinem Leben Raum bekommt. Meine echten Probleme lösen sich nicht durch Verdrängung. Aber sie werden auch nicht kleiner, wenn ich sie mit Müll vermische, der keine Rolle spielt.

Das ist psychische Hygiene: Aufräumen. Filtern. Fokussieren. Das meiste ist einfach nicht wichtig.

VI. Über das Menschsein

Wir Menschen sind nicht dafür gemacht, das Leid der ganzen Welt zu tragen.

Unsere Psyche ist darauf ausgelegt, sich um den engen Kreis zu kümmern: Familie, Freunde, vielleicht das eigene Dorf, die eigene Straße. Aber heute sind wir konfrontiert mit dem Elend auf allen Kontinenten, in allen politischen Krisen, in jeder Sekunde. Und dann erwartet man noch, dass wir alles fühlen. Dass wir überall Haltung zeigen.

Aber das ist zu viel. Wir haben dafür nicht die Kapazität. Und es ist keine Schwäche, das zuzugeben. Ich darf mich auf mein Leben konzentrieren, auf meine Welt. Das ist keine Ignoranz, das ist Selbstschutz.

Es ist auch völlig normal, und vor allem menschlich, Dinge nicht zu mögen. Menschen nicht zu mögen. Manchmal auch: zu hassen. Diese Gefühle sind da. Und wenn wir so tun, als wären sie es nicht, entladen sie sich irgendwann irgendwo anders; meist ungesund. „Immer nur das Positive sehen“ Das klingt stark, ist aber oft nur toxische Positivität. Natürlich ist es gut, wenn man freundlich durchs Leben geht. Aber es ist nicht gesund, sich selbst zu belügen, wenn man eigentlich wütend oder unzufrieden ist. Entscheidend ist: Ich lasse mich nicht davon kontrollieren. Ich handle nicht aus Hass. Aber ich erkenne ihn an, wenn er da ist. Ich kann negative Gefühle verarbeiten und ich bin mir bewusst warum sie da sind und woher sie kommen.

Denn Menschsein bedeutet nicht immer gut zu sein. Sondern bewusst mit dem umzugehen, was in einem tobt. Wir sind Tiere mit Trieben, Impulsen und Schattenseiten. Was uns abhebt ist unsere Fähigkeit damit umzugehen.

Was mir dabei hilft, ist Struktur. Ich glaube daran, dass jeder Mensch, sei es bewusst oder unbewusst, Regeln braucht. Rituale. Dogmen. Überzeugungen. Etwas, woran man sich festhalten kann, wenn alles schwankt. Nicht, weil man schwach ist, sondern weil das Orientierung gibt. Diese Regeln kann man sich nicht aufzwingen lassen. Man muss sie selbst finden. In Hobbys, in Leidenschaften, in der eigenen Haltung zum Leben.

Nur, Struktur allein reicht nicht. Man muss auch seine Emotionen kennen. Verstehen, was in einem passiert und warum. Man muss lernen sich selbst auszuhalten, sich selbst zu verstehen und akzeptieren. Und sich das Recht geben, Gefühle zu haben ohne sich von ihnen beherrschen zu lassen.

Das ist für mich ein reifer Umgang mit dem Menschsein: Nicht perfekt sein zu wollen, sondern ehrlich, reflektiert und innerlich sortiert. Sich selbst zu kennen und bewusst zu wählen, wer man sein will.

VII. Ausblick

Ich bin okay. Mehr als das: Es geht mir großartig. Ich bin glücklich. Nicht in jedem Moment, nicht immer ohne Zweifel oder Schwankungen, aber auf eine ruhige, stabile Art. Ich fühle mich klarer weil ich weiß was mir guttut und was nicht. Und ich freue mich auf das, was kommt.

Ich weiß, dass nicht alles leicht wird. Es wird Rückschläge geben, und garantiert harte Zeiten. Aber es gibt nur einen Weg: nach vorn. Ich kann stehenbleiben und mich im Selbstmitleid vergraben, nur rumheulen und nichts dagegen tun - oder ich kann mich sammeln, daraus lernen und weitermachen. Und ich weiß heute: Ich werde weitermachen.

Nichts ist in Stein gemeißelt. Nicht meine Worte hier, nicht meine Sicht auf die Dinge, nicht meine Überzeugungen. Vieles wird sich ändern, einfach weil ich mich ändern werde. Weil Leben Veränderung ist und weil ich offen bleibe für neue Gedanken, neue Perspektiven, neue Erfahrungen.

Ich habe hier keine bahnbrechenden Wahrheiten aufgeschrieben. Das hier ist kein Manifest, das die Welt verändert. Aber das muss es auch nicht. Denn es ging nicht darum, andere zu überzeugen, sondern mich selbst. Einmal klarzumachen, woran ich glaube. Was mir wichtig ist. Und wie ich mein Leben angehen will. Um einmal alles klar und strukturiert aufzuschreiben.

Wenn jemand etwas darin findet, das ihn berührt oder zum Nachdenken bringt? Schön. Wenn nicht? Auch okay. Ich finde mich selbst darin wieder und das ist alles, was zählt.